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Willkommen im Büro-Beziehungsdschungel! Heute tauchen wir ein in die faszinierende Welt der "Work Wife" und des "Work Husband". Aber keine Sorge, hier geht es nicht um heimliche Büroromanze oder pikante Kaffeeküchen-Gespräche. Nein, wir sprechen von einer ganz besonderen Art der kollegialen Verbindung, die euer Arbeitsleben auf ein neues Level heben kann!
Was ist eine Work Wife oder ein Work Husband?
Stell dir vor, du hättest eine berufliche Seelenverwandte oder einen Arbeitsverbündeten, mit dem du dich blind verstehst – jemand, der dich in stressigen Meetings rettet, deine Insider-Witze teilt und deinen Arbeitsalltag angenehmer macht, aber anstatt "Schatz, hast du die Butter gesehen?" fragt ihr euch "Honey, hast du die Quartalszahlen fertig?" Voilà, das ist deine "Work Wife" oder dein "Work Husband"! "Work Wife" bedeutet übersetzt "Arbeitsfrau" oder als Pendant zum "Work Husband", dem "Bürogatten".
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Dieses Phänomen beschreibt "eine besondere, platonische Freundschaft mit einem Arbeitskollegen, die durch eine enge emotionale Bindung, ein hohes Maß an Offenlegung und Unterstützung sowie gegenseitiges Vertrauen, Ehrlichkeit, Loyalität und Respekt gekennzeichnet ist" (McBride & Bergen, 2015, S. 502). Es ist wie eine Ehe, nur ohne die Diskussionen darüber, wer den Müll rausbringt. In diesem Zusammenhang hat sich in den USA der Begriff "Work Spouse", zu deutsch "Arbeitsehepaar" etabliert.
In den USA soll ein Drittel, ein solches Verhältnis auf der Arbeit haben, in Österreich jeder Siebte und in Deutschland jeder Zehnte - die Chancen stehen also gar nicht so schlecht, dass euer Ehepartner oder eure Ehepartnerin am Arbeitsplatz eine andere oder einen anderen hat.
Merkmale dieser besonderen Büro-Ehe
Gegenseitiges Verständnis: Sie verstehen sich ohne Worte, als hätten Sie ein geheimes Büro-Telepathie-Netzwerk.
Enge Zusammenarbeit und Austausch: Berufliche Themen? Check! Persönliche Themen? Doppel-Check! Gemeinsame Arbeitsprojekte? Lieben wir!
Unterstützung in Krisenzeiten: Ihre Work Wife ist Ihr persönlicher Superheld, wenn der Drucker wieder einmal streikt oder die Deadline einhalten werden muss.
Entwicklung einer eigenen "Sprache": Sie haben Inside-Jokes, die sonst niemand versteht. Wer braucht schon Netflix, wenn man gemeinsam über seltsame Angewohnheiten oder Büro-Zitate lachen kann?
Ähnliche Arbeitsrhythmen: Sie tippen im Gleichtakt auf der Tastatur und haben denselben Mittagspausen-Rhythmus.
Work Wife 2.0: Die Evolution der Work Wife
Ach, die gute alte Zeit! Da war eine "Work Wife" noch die treue Seele, die dem Chef den Kaffee kochte und nebenbei die Geschenke für seine Sprösslinge besorgte. Quasi eine Mischung aus Sekretärin, Ehefrau und Kindermädchen - alles in einem praktischen Büropaket! Aber die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Definition der "Work Wife". Heute ist sie nicht mehr die untergebene Assistentin, sondern eine gleichberechtigte Partnerin im Bürodschungel. Statt Kaffee zu servieren, teilt man sich jetzt den Espresso an der hippen Bürobar. Und anstatt Geschenke für die Chefkinder zu kaufen, plant man gemeinsam die nächste Teambuilding-Aktion - vielleicht ein Escape Room, in dem man versucht, dem Büroalltag zu entkommen?
Die moderne "Work Wife" (oder der "Work Husband") ist wie ein Fels in der Brandung des Bürochaos. Sie ist deine Verbündete im Kampf gegen nervige Meetings, dein Schutzschild gegen den Büroklatsch und deine Retterin, wenn der Drucker mal wieder streikt.
Kein Wunder, dass diese Beziehungen heute so beliebt sind - in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Laut einer Umfrage der britischen Job-Website totaljobs.com bleibt sogar jeder Zehnte nach Feierabend noch in Kontakt mit seiner "Work Wife" oder seinem "Work Husband". Ob beim Sport, beim Feierabendgetränk oder per WhatsApp von der Couch - die "Work Spouse" ist immer für dich da.
Die Entwicklung der "Work Wife" lässt sich somit in zwei prägnante Phasen unterteilen:
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Traditionelle Phase (Früher):
Hierarchische Beziehung zwischen Chef und Sekretärin
Sekretärin erledigte persönliche Aufgaben wie Geschenke besorgen
Stark geprägt von traditionellen Rollenbildern
Deutliches Machtgefälle
Moderne Phase (Heute):
Entstanden durch weichere Firmenstrukturen
Gefördert durch verstärkte Teamarbeit
Beziehungen über Geschlechtergrenzen hinweg
Verschwimmende Grenzen zwischen Beruf und Privatleben
Die Brücke zu High-Quality Connections
Das Konzept der Work Spouses lässt sich hervorragend mit Jane Duttons Theorie der High-Quality Connections (HQCs) verknüpfen. HQCs sind kurze, energiegeladene Interaktionen zwischen Menschen, die positive Auswirkungen auf beide Beteiligte haben. Work-Spouse-Beziehungen können als eine besonders intensive Form von HQCs betrachtet werden, die über einen längeren Zeitraum bestehen und somit die positiven Effekte verstärken.
Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit von Work Spouses
Work Spouses können die Arbeitszufriedenheit in schwindelerregende Höhen katapultieren.
Menschen mit einer solchen Beziehung am Arbeitsplatz berichten häufig von höherer Zufriedenheit und Motivation. Es ist, als hätte man einen persönlichen Cheerleader, der einen anfeuert, wenn man zum dritten Mal versucht, die Exceltabelle zu verstehen.
Vorteile für den Einzelnen
Psychohygiene: Ihr Work Spouse ist wie ein wandelnder Stressball, nur viel effektiver.
Erhöhte Produktivität: 39 Prozent der Befragten fühlen sich durch ihre Work-Spouse-Beziehung produktiver. Wer braucht schon Kaffee, wenn man einen motivierenden Büro-Ehepartner hat?
Jobstabilität: Sie bleiben Ihrem Arbeitgeber länger treu, weil sie nicht riskieren wollen, ihren Work Spouse zu verlieren.
Vorteile für die Teamdynamik
Verbesserte Kommunikation: Work Spouses fungieren oft als Brücke zwischen verschiedenen Abteilungen oder Hierarchieebenen.
Konfliktlösung leicht gemacht: Probleme werden direkter angesprochen und gemeinsam gelöst. Es ist, als hätten Sie einen eingebauten Mediator.
Positive Arbeitsatmosphäre: Die gute Laune von Work Spouses ist ansteckend und kann sich auf das gesamte Team auswirken.
Vorteile für das Unternehmen
Geringere Fluktuation: Mitarbeiter mit einem Work Spouse bleiben dem Unternehmen oft länger erhalten.
Höhere Effizienz: Durch die enge Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis können Aufgaben schneller und effektiver erledigt werden.
Innovationsförderung: Der offene Austausch zwischen Work Spouses kann zu neuen Ideen und kreativen Lösungen führen.
Psychologische Aspekte einer Büro-Ehe
Die Work-Spouse-Beziehung kann aus psychologischer Sicht als eine Form der sozialen Unterstützung betrachtet werden, die besonders wichtig für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist. Sie bietet:
Emotionale Unterstützung: Ein Ventil für Stress und eine Quelle der Ermutigung.
Informative Unterstützung: Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Instrumentelle Unterstützung: Praktische Hilfe bei Aufgaben und Problemen.
Bewertungsunterstützung: Feedback und Bestätigung.
Diese Formen der Unterstützung tragen dazu bei, dass Mitarbeitende sich wertgeschätzt und verstanden fühlen, was wiederum ihre Arbeitszufriedenheit und Leistung steigert.
Risiken für Unternehmen bei Wechsel oder Aufstieg eines beruflichen Ehepartners
So wertvoll eine Work-Spouse-Beziehung für das Arbeitsklima und die Produktivität sein kann, birgt sie auch gewisse Risiken für Unternehmen. Besonders problematisch wird es, wenn einer der beiden Partner das Unternehmen verlässt oder aufsteigt:
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Fluktuationsgefahr: Verlässt einer der beiden das Unternehmen, kann dies dazu führen, dass der andere ebenfalls geht – sei es aus Loyalität oder weil der Arbeitsplatz plötzlich weniger attraktiv erscheint. Nach einer Studie von Totaljobs würden 23 % ebenfalls in Betracht ziehen, zu gehen, wenn ein beruflicher Ehepartner kündigt
Eingeschränkte Nachfolgeplanung: Wenn Work Spouses eng zusammenarbeiten und eine symbiotische Dynamik entwickeln, kann ihr Fehlen eine schwer zu schließende Lücke hinterlassen.
Machtgefälle durch Beförderungen: Wenn einer der beiden plötzlich Vorgesetzter des anderen wird, kann dies Spannungen erzeugen – sowohl zwischen ihnen als auch innerhalb des Teams.
Wissensverlust: Verlassen beide Mitarbeiter kurz nacheinander das Unternehmen, geht wertvolles Wissen über Prozesse, Kundenbeziehungen und interne Abläufe verloren.
Unternehmen sollten daher Mechanismen entwickeln, um diese Risiken zu minimieren – sei es durch gezielte Nachfolgeplanung, Mentorship-Programme oder Maßnahmen zur langfristigen Mitarbeiterbindung.
Empfehlungen für Unternehmen
70 % der Arbeitgeber sind davon überzeugt, dass es für die Arbeit förderlich ist eine Arbeitsbeziehung aufzubauen, die eine höhere Bindung als normale Arbeitskollegen aufweist. Dennoch können Unternehmen mehrere Maßnahmen ergreifen, um potenzielle Herausforderungen im Zusammenhang mit "Work Wife"- oder "Work Husband"-Beziehungen zu begrenzen:
Förderung eines inklusiven Arbeitsumfelds: Durch die Schaffung einer Kultur, die Zusammenarbeit und Teamwork fördert, können enge Zweierbeziehungen in einen breiteren Kontext gestellt werden.
Regelmäßige Teambuilding-Aktivitäten: Diese können helfen, Beziehungen zwischen allen Mitarbeitern zu stärken und exklusive Zweierkonstellationen zu vermeiden.
Schulungen zur Work-Life-Balance: Angebote zur Stressbewältigung und Förderung einer gesunden Work-Life-Balance können dazu beitragen, dass Mitarbeiter weniger auf einzelne Kollegen als emotionale Stütze angewiesen sind.
Mentoring-Programme: Formelle Mentoring-Beziehungen können eine professionelle Alternative zu informellen "Work Spouse"-Dynamiken bieten.
Offene Kommunikationskultur: Förderung eines Umfelds, in dem Mitarbeiter sich wohl fühlen, Bedenken oder Probleme anzusprechen, ohne sich ausschließlich auf einen engen Kollegen verlassen zu müssen.
Fazit: Was halten wir nun von diesen tieferen Arbeitsverbindungen?
Die „Work Wife“ und der „Work Husband“ sind mehr als nur amüsante Bezeichnungen – sie stellen eine fundamentale soziale und berufliche Verbindung dar, die das Arbeitsumfeld maßgeblich beeinflussen kann. Die Entwicklung solcher Beziehungen hat den Arbeitsplatz nicht nur menschlicher gemacht, sondern auch das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter gesteigert, was sich direkt in einer höheren Arbeitszufriedenheit und Produktivität niederschlägt.
Für Unternehmen bieten solche Beziehungen sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Auf der positiven Seite kann die enge Zusammenarbeit von „Work Spouses“ die Kommunikation und Effizienz im Team fördern, Konflikte leichter lösen und die Innovationskraft steigern. Auf der anderen Seite birgt die starke Abhängigkeit von einem einzelnen Kollegen das Risiko von Fluktuation und Wissensverlust, insbesondere wenn ein „Work Spouse“ das Unternehmen verlässt oder befördert wird. Hier heißt es im Team unbedingt, wie bei einer Trennung den hinterbliebenen Ehepartner aufzufangen und vielleicht findet sich schnell ein neuer Work Husband oder eine neue Work Wife.
Work Spouses sind wie der Schweizer Taschenmesser der Arbeitswelt - vielseitig einsetzbar und erstaunlich nützlich. Sie machen den Arbeitsalltag nicht nur erträglicher, sondern auch produktiver und erfüllender. Sie bieten uns einen Anker in einem schnell verändernden Arbeitsumfeld. Denn wie heißt es so schön: Geteilte Excel-Tabellen sind halbe Excel-Tabellen! Und wer weiß, vielleicht findet ihr ja euren beruflichen Seelenverwandten, mit dem ihr bis zur Rente Schreibtisch an Schreibtisch sitzt. Aber Vorsicht: Erklärt eurem echten Partner zu Hause, dass "Work Wife" oder "Work Husband" nur ein Begriff ist. Sonst gibt's noch ein Missverständnis.
Quellen:
Rayasam, R. & James J. (2017). The World of Work Spouses. Totaljobs.
Breit, L., & Thaler, S. (2018, 14. Februar). Bis uns der Jobwechsel scheidet. Der Standard.
McBride, M. Tschad; Bergen, Karla Mason (2015-10-20). "Arbeitspartner: Eine "neue" Beziehung definieren und verstehen". Kommunikationswissenschaft. 66 (5): 502. doi:10.1080/10510974.2015.1029640. ISSN 1051-0974. S2CID 143211094.
Der Selbstcheck: 12 Anzeichen, dass du eine Work Wife oder einen Work Husband hast:
Ihr könnt euch gegenseitig ohne Worte motivieren – Ein Augenrollen reicht, um zu wissen, dass es Zeit für Kaffee ist.
Euer Tag fühlt sich unvollständig an, wenn der andere fehlt – Meetings sind plötzlich doppelt so lang und halb so lustig.
Ihr habt eine eigene Geheimsprache – Blicke, Gesten oder Insider-Sprüche, die niemand sonst versteht.
Ihr synchronisiert eure Kaffeepause automatisch – Weil Kaffee allein einfach nicht dasselbe ist.
Ihr werdet automatisch zusammen in Projekte gesteckt – weil alle wissen, dass ihr ein unschlagbares Team seid.
Ihr schreibt euch auch nach Feierabend über WhatsApp – Sei es für ein schnelles Meme oder ein „Hast du schon die neue Deadline gesehen?!“
Ihr kennt eure gegenseitigen Stärken und Schwächen und gleicht euch perfekt aus – „Ich mache die Präsentation, du übernimmst das Reden!“
Ihr begrüßt euch morgens wie ein altes Ehepaar und macht oft gemeinsam Feierabend – Büro-Zeit ist Team-Zeit.
Ihr wisst genau, wann der andere ein aufmunterndes Meme braucht – Manchmal ist ein GIF mehr wert als tausend Worte.
Ihr könnt unterschiedlicher Meinung sein, ohne dass es zu Streit kommt – Respekt und sanfte Kritik gehören einfach dazu.
Ihr habt Spitznamen füreinander – Ob „das A-Team“, „Problem-Manager“, „Gleitzeitökonom" oder einfach nur „Budgetbremse“.
Ihr helft euch gegenseitig durch stressige Zeiten – Sei es durch Rat, Tat oder einfach einen beruhigenden Blick.
Hast du eine Work-Wife oder einen Work-Husband?
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